Herzinfarkt

Seine wenige freie Zeit verbringt der passionierte Angler Horst B. gerne am See. 80h-Wochen sind für den selbständigen Unternehmer keine Ausnahme, das Angeln ist hierbei sein Ruhepol. Nur heute ist es anders als sonst. Er fühlt sich unwohl, kommt schnell aus der Puste und hat seit dem Morgen ein stetig zunehmendes Ziehen in die linke Schulter. Als sich dieses Gefühl in den Arm und die Brust ausbreitet, reagiert B. richtig und wählt den Notruf. Die Integrierte Leitstelle alarmiert unverzüglich einen Rettungswagen und Notarzt.

Lara Roth

Für Rettungssanitäterin Lara Roth bedeutet die Verdachtsdiagnose Herzinfarkt hauptsächlich schnelles, ruhiges und routiniertes handeln. Der Herzinfarkt ist vor allem in den westlichen Industrienationen die häufigste Todesursache und wird von verschiedensten Risikofaktoren wie Rauchen, mangelnde Bewegung, Übergewicht und Stress begünstigt – für viele eben ein „normaler“ Lebensstil. Als Herzinfarkt bezeichnet man das Absterben von Herzmuskelgewebe aufgrund einer plötzlichen Minderdurchblutung durch den Verschluss eines versorgenden Blutgefäßes. Da das Herz, wie jedes lebenswichtige Organ, optimal durchblutet sein muss, ist dieser Zustand lebensbedrohlich. Je länger die Minderdurchblutung besteht, desto mehr Herzmuskelgewebe geht zugrunde, die Funktion lässt immer mehr nach.

Achten Sie hierbei verstärkt auf charakteristische Symptome wie bspw.

  • einen plötzlichen, starken Druck oder Brennen in der Brust

  • Schmerzausstrahlung in Oberbauch, linke Schulter und Arm, Hals, Kiefer, Nacken oder Rücken

  • Atembeschwerden

  • Übelkeit, Blässe und Kaltschweißigkeit

„Öffnen Sie beengende Kleidungsstücke, lagern Sie den Patienten mit erhöhtem Oberkörper, sorgen Sie nach Möglichkeit für Frischluftzufuhr und bewahren Sie vor allem Ruhe!“, so die Tipps von Roth. „Nehmen Sie diese Symptome nicht auf die leichte Schulter und wählen Sie zügig den Notruf!“

Für das Rettungsteam steht die schnellstmögliche Behandlung in der Klinik im Vordergrund. Hier kann durch moderne Therapien wie bspw. eine Herzkatheteruntersuchung die Durchblutungsstörung behoben und Schlimmeres verhindert werden.

Übrigens, in sehr seltenen Fällen kann ein Herzinfarkt beschwerdefrei ablaufen. Frauen erleiden dabei seltener Herzinfarkte als Männer und zeigen dabei auch oft unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Benommenheit und Schmerzen in beiden Armen.